Die Ausstellung zeigte Original-Kalligraphien und seltene Exemplare früher Buchdruckkunst aus osmanischer Zeit, darunter erstmalig die Privatsammlung von Dr. Ahmet Dogan / Galerie Ex Oriente Lux.
Bis 1711, als in der osmanischen Welt das strikte Verbot, Bücher zu drucken, gelockert wurde, existierten nur handschriftliche Kopien von Texten. Die ersten gedruckten Bücher waren mit aufwendig handkolorierten Illustrationen versehen, wie z.B. das in der Ausstellung präsentierte erste in der islamischen Welt erschienene Wörterbuch "Persisch – Osmanisch" von 1741, das der Istanbuler Drucker Ibrahim Muteferrika als zweibändiges Werk herausgab.
Auch historische Schreibgeräte und Tintenfässer, die wichtigsten Werkzeuge der Kalligraphen, waren ein Teil der Ausstellung. Neben den historischen Kalligraphien aus dem Vorderen Orient waren teils wesentlich frühere Beispiele aus europäischen Druckwerkstätten zu sehen. Abgerundet wurde die Ausstellung durch die moderne kalligraphische Arbeit "Ferman – Sultanserlaß", die der Berliner Künstler Abuzer Güler 1995 mit Bezug auf die politische Situation in der Türkei erstellte.
Auf 14 langen Papierbahnen symbolisiert er mit Tusche-Schriftzeichen die Geschichte der Gesetzgebung, z.B. die Gesetze Mohammeds auf der Grundlage des Korans. Moderne Schriftzeichen aus aller Welt verweisen auf die Notwendigkeit einer neuen Gesetzgebung für die Türkei, in der freie Meinungsäußerung, Toleranz und Gleichberechtigung der Minderheiten stärker verankert ist.
Eine Ausstellung mit Leihgaben aus der Privatsammlung von Dr. Ahmet Dogan / Galerie Ex Oriente Lux sowie der Staatsbibliothek Berlin, des Museums für Islamische Kunst und des Museums für Post und Kommunikation Berlin.