Gruppe Eva Mamlok – Widerstandsgeschichten
Laufzeit: 14. Juni – 22. September 2024
Bereits in den frühen 1930er Jahren gab es mutige, junge Frauen, die in Berlin-Kreuzberg Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet haben. Eva Mamlok, eine junge Frau aus einer jüdischen Familie, stellte sich zunächst allein, später gemeinsam mit anderen Frauen, in alltäglichen Aktionen dem Nationalsozialismus entgegen.
Ihre Geschichte ist bisher wenig aufgearbeitet, auch weil nur wenige Quellen und Dokumente überliefert sind. Es gibt aber Berichte der einzigen Überlebenden der Gruppe Inge Berner (geb. Gerson). Die Ausstellung präsentiert erstmals die umfangreichen wissenschaftlichen Recherchen eines zivilgesellschaftlichen Netzwerks. Sie versammelt historische Dokumente, Bilder und Zeitzeugnisse, die zur Erforschung der Vergangenheit einladen, zeigt aber auch Lücken und Leerstellen auf. Es wird ein Raum für Fragen und Debatten geöffnet, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu stärken.
Grenzüberschreitender Protest. Der 17. Juni 1953 in Friedrichshain-Kreuzberg
17. Juni | 18 Uhr | Studiobühne in der Alten Feuerwache
Der „Volksaufstand des 17. Juni 1953“ in der DDR ist ein zentrales historisches Ereignis der jüngeren deutschen Geschichte und v.a. auch der Berliner Stadtgeschichte. Die ehemalige Stalinallee (heute: Karl-Marx-Allee) war ein zentraler Ort des Protestgeschehens im heutigen Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg: Arbeiter*innen verschiedener Friedrichshainer Betriebe rund um die Warschauer Straße schlossen sich den Streiks an. Das Lern- und Forschungsprojekt „Jugend im politischen Protest“ an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen erforscht die Protestbeteiligung Jugendlicher während des „Volksaufstands des 17. Juni 1953“.
Bei der Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum geben die Mitarbeiter*innen der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen einen Einblick in das Projekt. Entlang einzelner Biografien gehen sie dem Protestgeschehen des 17. Juni 1953 im Bezirk nach und erörtern, welche Verbindungslinien in das benachbarte Westberliner Kreuzberg führen. Bei der Veranstaltung wird auch diskutiert, wie der Umgang mit Bildern die öffentliche Erinnerung an den 17. Juni 1953 prägt. Nicht zuletzt werden dominante Narrative und Geschichtsbilder zu dem Ereignis hinterfragt, insbesondere hinsichtlich Alter und Geschlecht.
Kiezgespräch – Leben an und mit der Berliner Mauer
20. Juni | 18 Uhr | FHXB Museum
35 Jahre nach dem Mauerfall gehören Friedrichshain und Kreuzberg wie selbstverständlich zusammen. Von 1961 bis 1989 waren die Stadtteile jedoch durch Mauer und Grenzanlagen getrennt. Wie entwickelten sich die Kieze während der Teilung? Wie schauten Menschen in Friedrichshain und Kreuzberg auf die Teilung der Stadt? Und was bedeutete der Fall der Berliner Mauer 1989 für die Menschen vor Ort? Diesen und anderen Fragen geht der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB) in seiner Veranstaltungsreihe „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“ nach. Im Juni macht die Reihe in Kreuzberg Station.
Am 20. Juni 2024, 18 Uhr, findet im Museum ein Kiezgespräch mit der Historikerin Anna von Arnim-Rosenthal und den Zeitzeuginnen Bettina Rathenow und Sanem Kleff statt. Bettina Rathenow war Mitbegründerin der Oppositionsgruppe Frauen für den Frieden in der DDR und 1989/90 Teilnehmerin des Runden Tisches in Friedrichshain. Die türkeistämmige Lehrerin Sanem Kleff arbeitete ab 1981 an einer Kreuzberger Hauptschule. Heute leitet sie das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Moderiert wird das Gespräch von BAB-Referent Dr. Philipp Schultheiß.
Einweihung der Audre-Lorde-Straße und eines Gedenkzeichens für Audre Lorde
28. Juni | 17 – 19 Uhr | Kreuzung Audre-Lorde-Straße/Muskauer Straße
Die Feministin, Kämpferin und Dichterin Audre Geraldine Lorde (1934–1992) hat mit ihrem Einsatz gegen Homophobie, Sexismus und Rassismus die Schwarze Frauen*Bewegung weltweit maßgeblich beeinflusst. Zwischen 1984 und 1992 hielt sie sich oft in West-Berlin, u.a. in Kreuzberg, auf. Hier hielt sie Lesungen und Vorträge, rief zum Kampf gegen Rassismus auf und ermutigte Schwarze Frauen, die eigene Geschichte sichtbar zu machen.
Das Bezirksparlament von Friedrichshain-Kreuzberg beschloss im Februar 2019, eine Straße nach Audre Lorde zu benennen. Auf Grundlage einer Bürger*innenbefragung wählte es dafür den nördlichen Abschnitt der Manteuffelstraße. Nun gibt es in Kreuzberg offiziell die Audre-Lorde-Straße.
Lange Buchnacht in der Oranienstraße
29. Juni | 17:30-19:45 Uhr | FHXB Museum
Leben im Widerstand: Franziska zu Reventlow, Erich Mühsam, Olga Benario, Fritz Oerter
17.30-18.30 Uhr
Im Kontext der Ausstellung „Gruppe Eva Mamlok – Widerstandsgeschichten“ (14. Juni - 22. September 2024), welche den Widerstand von jungen jüdischen Antifaschistinnen in Berlin-Kreuzberg thematisiert, stellen Kristine Listau und Jörg Sundermeier vom Verbrecher Verlag verschiedene Texte von antifaschistischen Autor*innen wie u.a. Olga Benario und Erich Mühsam vor.
Milly Witkop und Rudolf Rocker — Ein anarchistisches Traumpaar aus jiddischer Sicht
19:00-19:45 Uhr
Milly Witkop und Rudolf Rocker trafen sich als politisch aktive Anarchist:innen im Jahr 1895 in London, waren beide während des Krieges inhaftiert, verbrachten die Weimarer Jahre gemeinsam in Berlin und flohen noch 1933 in die USA, wo sie bis zu Millys Tod 1955 lebten. Der Kreuzberger Künstler und Mitgründer von yiddish.berlin Arndt Beck liest Auszüge aus der jiddischen Presse und setzt Schlaglichter aus das Wirken zweier ungewöhnlicher Menschen.
Zusätzlicher Termin für die Führung durch das Schinkel-Denkmal am 6. September
6. September | 17:00 Uhr | Viktoriapark
Aufgrund der großen Nachfrage wird ein zusätzlicher Termin am 06.09.2024 für die Führung durch das Schinkel-Denkmal auf dem Kreuzberg angeboten.
Die Führung dauert ca. 2 Stunden und kostet 10,00 € pro Person. Wegen der begrenzten Teilnehmer:innenzahl ist es notwendig, Karten vorab im Kontor des FHXB Museums zu erwerben.
Audre Lorde – The Berlin Years
verlängert bis 08. September | Fotoausstellung von Dagmar Schultz
Die afro-amerikanische, lesbische Dichterin und Aktivistin Audre Geraldine Lorde (1934–1992) hat mit ihrem Einsatz gegen Homophobie, Sexismus und Rassismus die Schwarze Frauen*Bewegung weltweit maßgeblich beeinflusst. Zwischen 1984 und 1992 hielt sich Audre Lorde oft in West-Berlin auf. Hier hielt sie Lesungen und Vorträge, rief zum Kampf gegen Rassismus auf und ermutigte Schwarze Frauen, die eigene Geschichte sichtbar zu machen.
Anlässlich einer Straßenumbenennung nach Audre Lorde zeigt das FHXB Museum die Fotoausstellung „Audre Lorde – The Berlin Years“. Diese Ausstellung war ursprünglich 2014-2015 am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der Freien Universität Berlin zu sehen, wo Audre Lorde 1984 eine Gastprofessur innehatte. Die Porträts von Dagmar Schultz zeigen Audre Lorde an verschiedenen Orten in und außerhalb Berlins, sowohl in privaten Momenten als auch in ihrem gesellschaftspolitischen Engagement.
OUT.CAST
Der neue Podcast out.cast ist ab sofort (fast) überall zu hören sein, wo es Podcasts gibt!
In den letzten zwei Monaten arbeitete eine Gruppe von Aktivist*innen und Künstler*innen intensiv an Konzepten, Recherchen, Interviews und Schnittechniken, unterstützt wurden sie dabei in mehreren Workshops vom studio lärm im FHXB Museum. Entstanden sind fünf für sich stehende und doch miteinander verbundene Audiostücke mit Geschichten, Sounds und O-Tönen, die von Träumen und Kämpfen erzählen.
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