AKTUELLES / CURRENTLY
Wichtige Info zum Besuch im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum
Leider ist unser Fahrstuhl bis voraussichtlich Ende September wegen Reparatur außer Betrieb. Unsere Ausstellungen und Veranstaltungen in der Dachetage sind in diesem Zeitraum leider nur über das Treppenhaus zugänglich und somit nicht barrierefrei. Wir entschuldigen uns für die Umstände.



Pässe als Brücken, Pässe als Mauern. Von der Oberbaumbrücke zur aktuellen Migrationspolitik und grenzüberschreitenden Solidarität
9. September | 11 - 12 Uhr in der Museumsdruckerei
Präsentation der "werkstatt denkmal" mit Daniela Medina Poch und Schüler*innen der Hausburgschule zum Tag des offenen Denkmals
Eine Brücke kann Orte und Menschen miteinander verbinden, genauso wie ein Reisepass das Überschreiten von Grenzen ermöglichen kann. Doch was passiert, wenn Brücken zu Mauern werden und Pässe zu Grenzen?
Unter der Anleitung der Künstlerin Daniela Medina Poch beschäftigten sich Schüler*innen der Hausburgschule innerhalb eines viertägigen Workshops mit der Bedeutung der Oberbaumbrücke als Mauer und als Symbol der Wiedervereinigung. Sie erstellten fiktive Reisepässe, um über die aktuelle Migrationspolitik und grenzüberschreitende Solidarität nachzudenken.
Die Schüler*innen werden zum Tag des offenen Denkmals zusammen mit Daniela Medina Poch ihre Ergebnisse vorstellen und gemeinsam reflektieren.
Öffnung in der Fontane-Apotheke am Tag des offenen Denkmals
Samstag und Sonntag, 9. und 10. September | 14-18 Uhr
Im Diakonissenhaus Bethanien befindet sich die Fontane-Apotheke. Im unruhigen Revolutionsjahr 1848 trat Theodor Fontane hier seine Stelle als „Giftmischer“ an. Aber im Bethanien herrschte Ruhe und der Dichter genoss sein letztes Jahr als (schreibender) Apotheker zwischen den frommen Diakonissen und ihren Patienten.
An den Tagen des offenen Denkmals (9. und 10. September) ist die Apotheke zwischen 14-18 Uhr geöffnet.
Führungen finden am 10. September um 15 Uhr und um 17 Uhr statt.

Kollaboratives Podcast-Projekt zu migrantischen Kämpfen am FHXB Museum
Im September startet das kollaborative Podcast-Projekt im FHXB Museum
Zusammen mit studio lärm und dem FHXB Museum entwickeln Aktivist*innen und Künstler*innen in den nächsten Wochen einen Podcast, in dem Geschichten, Sounds, O-Töne und Hintergründe migrantischer Kämpfe verschiedener Zeiten und Generationen in Berlin hörbar werden. Im November launchen wir die ersten Folgen – seid gespannt!
Lotte Hahm - Einweihung einer Gedenkstele für Lotte Hahm
Mittwoch, 13.09. I 17 Uhr I Hasenheide 52-53
Charlotte Hedwig „Lotte“ Hahm (1890-1967) engagierte sich sehr für die lesbische und trans* Subkultur in Berlin. Sie schuf mit der Gründung des Damenklubs Violetta einen wichtigen queeren Treffpunkt Berlins. Von 1926-1928 traf sich der Klub mit mehreren hundert Mitgliedern im Jägerhof-Kasino (Hasenheide 52-53). Dort fanden z.B. Tanzabende mit Saalpost und Kostümbälle statt. Lotte Hahm gründete weitere Treffpunkte für Lesben und war im Bund für Menschenrecht aktiv. Ziel ihrer Arbeit war es, Lesben und Trans*-Personen zu organisieren und für emanzipatorische Arbeit zu mobilisieren.
Mit dem Gedenkzeichen für Lotte Hahm wird queere Geschichte im Bezirk erinnert und sichtbar gemacht. Die Gedenktafel wurde im Rahmen des bezirklichen Diversity-Gedenkens umgesetzt.
Es sprechen: Clara Herrmann (Bezirksbürgermeisterin Friedrichshain-
Kreuzberg), Dr. Andrea Rottmann (Historikerin) und Katja Koblitz (Historikerin, Leiterin des Spinnboden Archivs)
Musikalische Beiträge von Sigrid Grajek

Vorträge und Diskussion über NS-Zwangsarbeit auf dem RAW-Gelände - Das Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Warschauer Straße
Donnerstag, 28. September | 18 Uhr | "House of Music" (RAW-Gelände), Revaler Straße 99
Das RAW-Gelände, das seit Jahren von Kulturschaffenden genutzt wird, soll neu bebaut werden. Wie könnte dabei der NS-Zwangsarbeit gedacht werden?
Die Reichsbahn gilt als eine der größten Profiteure von NS-Zwangsarbeit. Im Juni 1944 machten Zwangsarbeiter:innen zwei Drittel der Belegschaft beim RAW War- schauer Straße aus. Untergebracht waren sie größtenteils in einem Barackenlager in Berlin-Kaulsdorf.
Die Vorträge stellen neue Forschungen zu den Arbeits- und Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter:innen vor. Ausgehend von Formen des Gedenkens an anderen ehemaligen Standorten der Reichsbahn soll darüber diskutiert werden, wie in Friedrichshain dem Thema angemessen gedacht werden kann. Im letzten Jahr wurde eine provisorische Informationstafel aufgestellt.
Einführung:
Dr. Christine Glauning: Zwangsarbeit in Berlin
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Leiterin
Vorträge:
Dominik Aurbach: RAW Warschauer Straße
Drop In - Forum für interkulturelle und politische Bildung e.V.
Barbara Schulz: Lager Kaulsdorfer Straße
Büro für Zeitgeschichte und Denkmalpflege
Eberhard Elfert: RAW’s im Deutschen Reich
Stadthistoriker
Prof. Dr. Gabi Dolff-Bonekämper: Gedenken
Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin
Moderation: Nora Hogrefe
Koordinierungsstelle Historische Stadtmarkierungen
Der historische Audiowalk zum Anhalter Bahnhof ist jetzt online!
In der Geschichte des Anhalter Bahnhofs in Berlin spiegeln sich über 180 Jahre Stadt-, Landes- und Europageschichte. Zwischen 1841 und 1952 war der Bahnhof Knotenpunkt für Reisen von und nach Berlin. Damals wie heute steht der Bahnhof in Verbindung mit den Entwicklungen des urbanen Lebens seiner Umgebung.
Der historisch fundierte Audiowalk stellt in 15 aufeinanderfolgenden Kapiteln die Geschichte des Anhalter Bahnhofs aus der Perspektive von imaginären Figuren dar, die von der Planung über den Bau bis zur Gegenwart die Veränderungen des Bahnhofs erlebt haben könnten. Die Geschichten erzählen vom Bedeutungsgewinn und -verlust eines Ortes, der zu einem Berliner Mythos wurde.
Ein Projekt des FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museums: Birthe Freymann (Idee, Recherche und Texte), Verena Pfeiffer-Kloss (Konzept- und Projektbegleitung), Fabian Hickethier, Jurij Hickethier /BAR PACIFICO GESTALTUNG UND PROZESSE (Gestaltung).

O-Platz erinnern - Eine Ausstellung von International Women* Space im FHXB Museum
28. April - 1. Oktober
Seit seiner Besetzung 2012-2014 ist der Oranienplatz in Kreuzberg zu einem symbolischen Ort für Solidarität und die politischen Kämpfe von geflüchteten Menschen geworden. Sowohl die Besetzung als auch die Räumung des Kreuzberger Platzes waren nicht nur lokale, sondern auch bundes- und weltweite Ereignisse, die die Debatten über das Migrations- und Grenzregime verändert haben. Zum 10. Jahrestag der Besetzung veranstalteten International Women* Space (IWS) 2022 mit vielen Initiativen und Personen eine fünf-tägige Open-Air-Kunstbaustelle am Oranienplatz.
Mit einer Intervention in der Ausstellung ortsgespräche – ferngespräche – ortsgeschichten des FHXB Museums erinnert International Women* Space an das Großereignis 2022. Parallel dazu rückt eine Fotoinstallation in Offenes Archiv: Ver/sammeln antirassistischer Kämpfe in der 1. Etage des Museums die Besetzung des Oranienplatzes 2012-2014 in den Fokus.
Kuratorin: Denise Garcia Bergt (International Women* Space e.V.)
Mitarbeit: Johnny Welch, Veronika Krotki, Lica Stein, Dilara Hadroviç, Helen Gimber
Fotos: Muhammed Lamin, Umbruch Archiv, Denise Garcia Bergt
Gestaltung: Julia Schnegg und Janno Himpel


Ver/sammeln antirassistischer Kämpfe Ein offenes Archiv
Seit 22. Mai 2022
Kämpfe und Widerstände gegen Rassismus sind Bestandteil der Geschichte dieses Landes. Ob eingewandert, durchreisend oder hier geboren - Menschen mit Rassismus-, Antisemitismus- und Diskriminierungserfahrungen kämpfen seit Jahrzehnten für Gleichberechtigung und gesellschaftliche Veränderung. Ihre Forderungen für Teilhabe und Projekte gegen Rassismus und Unterdrückung haben die Gesellschaft wesentlich mitgeprägt. Ihre Geschichten und Perspektiven bleiben jedoch meist unsichtbar und unerzählt. Ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Stimmen werden instrumentalisiert oder fehlen in der Erinnerungskultur und in offiziellen Archiven.
Gemeinsam mit Stimmen unterschiedlicher Generationen suchen wir nach neuen Wegen des Sammelns, Aufarbeitens und Darstellens zur Geschichte antirassistischer Kämpfe in Ost-, West- und dem wiedervereinigten Deutschland. Im FHXB Museum ist ein offenes Archiv mit ersten Ergebnissen dieses gemeinsamen Forschens entstanden. Es handelt sich um eine Sammlung an Bruch- und Fundstücken, die bei Workshops und durch Unterstützung der Besucher:innen weiter wachsen wird. Das offene Archiv soll zu einem Debattenraum werden, der vergangene Erfahrungen mit heutigen Debatten und Kämpfen gegen Antisemitismus, Rassismus und allen Diskriminierungen zusammenbringt.
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Neuveröffentlichung: Die postkoloniale Stadt lesen. Historische Erkundungen in Friedrichshain-Kreuzberg
Natalie Bayer / Mark Terkessidis (Hg.)
Obwohl das Thema Kolonialismus in letzter Zeit viel diskutiert wird, gibt es viele Wissenslücken über die koloniale Vergangenheit und postkoloniale Gegenwart. Das zeigt sich besonders auf der lokalen Ebene der Stadt: Wie hat sich der Imperialismus des Deutschen Reiches mit seinem Ausgreifen nach Übersee, aber auch nach Ost- oder Südosteuropa im städtischen Leben niedergeschlagen? Was ist davon geblieben?
„Die postkoloniale Stadt lesen“ befasst sich exemplarisch mit dem Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg – anhand von Bauten, Verkehrsknotenpunkten, Organisationen, Firmen, Kultureinrichtungen und konkreten Personen, die mit dem imperialen Projekt in Verbindung standen, aber auch widerständig waren. Im einleitenden Essay erläutern Natalie Bayer und Mark Terkessidis die theoretischen Ausgangspunkte und die Herangehensweise für eine Stadtforschung, die den Kolonialismus nicht als historischen Sonderfall behandelt, sondern als dynamisches Moment in der Entwicklung von Städten verortet.
Zum Buch:
Natalie Bayer, Mark Terkessidis (Hg.):
Die Postkoloniale Stadt lesen
Historische Erkundungen in Friedrichshain-Kreuzberg
352 Seiten
Verbrecher Verlag, Berlin
ISBN: 978-3-95732-526-6
Rezensionen:
sehepunkte 23 (2023), Nr. 2 [15.02.2023]: Rezension von: Die postkoloniale Stadt lesen, von Fabian Fechner.