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Die Kindernähmaschinenfabrik F.W. Müller jr. in Berlin-Kreuzberg (1868-1979)

27. August bis 5. November 2000

Eine Ausstellung über die Geschichte der Kindernähmaschinenfabrik F.W. Müller jr., die seit 1868 ihren Sitz in der Mariannenstraße 9, später in der Cuvrystraße 20 und 23, hatte.

Die Geschichte dieser Fabrik spiegelt die Gewerbeentwicklung des Südens und Süd-Osten Berlins vom Handwerkerviertel zum Exportzentrum der aufstrebenden Industriestadt. 

Ein findiger Mechanikus, Friedrich Wilhelm Müller, stellt 1868 in einem Werkstattkeller an der Mariannenstraße 9 eine Drehbank auf und beginnt mit der Herstellung von Nähfüßchen. 1888 entwickelt er seine erste Kindernähmaschine, die so großen Absatz findet, dass die Räumlichkeiten bald nicht mehr ausreichen. 1892 erwirbt die Firma eine Fabrik mit Wohngebäuden an der Cuvrystraße, heute unter dem Namen "Kerngehäuse" ein berlinweit bekanntes Zentrum für alternatives Leben und Arbeiten. In den Jahren 1900 bis 1914 produziert F. W. Müller jährlich etwa 350 000 bis 400 000 Kindernähmaschinen, die Zahl der Arbeiter und Angestellten erreicht die stolze Zahl von 600. Der größte Teil der Produktion wird in das Ausland exportiert, vornehmlich in die USA.

Als 1941 der Verkauf von Spielzeug in Deutschland verboten wird, produziert die Firma u.a. Uniformeffekten und Waffenteile. Nach dem Krieg wird der von Bombenschäden und Demontage empfindlich getroffene Betrieb von einer 15 Mann starken Belegschaft mühsam wieder aufgebaut. 1953 arbeiten wieder 200 Männer und Frauen in verschiedenen Abteilungen und stellen täglich 1200 Kindernähmaschinen her, die zu neun Zehnteln exportiert werden, vor allem erneut in die USA.

Als die Firma F. W. Müller jr. 1968 ihr 100-jähriges Bestehen feiert, ist der Zenit der Erfolgsgeschichte des Unternehmens schon überschritten. Das Spielverhalten der Mädchen ändert sich. Nähen wird unmodern und die Billig-Importe aus asiatischen Ländern tun ein übriges. Ende der 70er Jahre kündigen die amerikanischen Partner die Geschäftsverbindungen und das immer noch als Familienbetrieb geführte Unternehmen ist am Ende: Am 29.3.1979 meldet Luise Deskowski, die letzte Besitzerin der ältesten Kindernähmaschinenfabrik der Welt, Konkurs an. Ende der achtziger Jahre begann das Berliner Ehepaar Manfred und Rita Koym damit, Kindernähmaschinen aus dem Hause F. W. Müller jr. zu sammeln. Binnen weniger Jahre gelang es ihm, eine einzigartige Kollektion aus fast allen, seit der Gründung der Firma hergestellten Kindernähmaschinen-Modellen zusammenzustellen. In bewundernswerter Sammelleidenschaft und mit allergrößter Akribie trug es etwa 350 kleine Maschinen aus Gusseisen, Blech, Bakelit und Plastik aus allen Phasen der Unternehmensgeschichte, z.T. mit originaler Verpackung, den Bedienungsanleitungen und Schnittmuster-Vorschlägen, zusammen. Mit gleicher Intensität erforschte das Ehepaar die Firmengeschichte sowie die Biografien der Familie Müller und ihrer Nachfahren. Es entstand ein, in dieser Vollständigkeit einzigartiges Kompendium zur Geschichte eines typischen Berlin-Kreuzberger Industriebetriebes. Von Manfred und Rita Koym geordnet und analysiert, liegt es inzwischen als reich illustriertes Buchmanuskript vor.