
Pässe als Brücken, Pässe als Mauern. Von der Oberbaumbrücke zur aktuellen Migrationspolitik und grenzüberschreitenden Solidarität
Ein Workshop von Daniela Medina Poch mit Schüler*innen der Hausburgschule 19. - 21. 06.2023
Eine Brücke kann Orte und Menschen miteinander verbinden, genauso wie ein Reisepass das Überschreiten von Grenzen ermöglichen kann. Doch was passiert, wenn Brücken zu Mauern werden und Pässe zu Grenzen?
Zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte erfanden einige Menschen Nationen und nationale Grenzen. Diese von Menschen geschaffenen Trennungen orientierten sich manchmal an geografischen Grenzen wie einem Gebirge, einem Fluss oder einem Meer. Oft sind sie Ergebnisse von Krieg und Herrschaft und führten zu gewaltsamen Trennungen von Menschen und Land. Mit den Ländergrenzen kamen Pässe, Dokumente und Instrumente, um Reisen und Grenzübertritte zu dokumentieren und oft auch zu verhindern.
In der heutigen Welt haben wir nicht alle das gleiche Recht, uns zu bewegen und andere Orte zu betreten. Nicht alle Pässe sind gleich: Es gibt Pässe, die längere Reisen erlauben als andere, Pässe, die nur kurze Entfernungen zulassen, und Pässe, die eher einer Mauer als einer Brücke gleichen.
Warum dürfen manche Menschen reisen und andere nicht? Was bedeutet diese Bewegungs(un-)freiheit für die Menschen?
Die Oberbaumbrücke ist ein wichtiges historisches Wahrzeichen in Berlin, das im Laufe der Geschichte die paradoxe Funktion einer Mauer übernommen hat: eine Mauer, die die Stadt trennte, eine Mauer, die Menschen voneinander trennte. Heute gibt es glücklicherweise keine Mauer mehr und die Brücke fungiert als Brücke. Dennoch gibt es jeden Tag Grenzen, die Menschen und Orte voneinander trennen und Ungleichheiten schaffen.
In einem viertägigen Workshop mit der Künstlerin Daniela Medina Poch erstellen die Schüler*innen fiktive Reisepässe, um über die aktuelle Migrationspolitik und grenzüberschreitende Solidarität nachzudenken. Während dieser vier Tage werden wir uns mit der Frage beschäftigen: Was ist derzeit unzugänglich und sollte als Akt der Solidarität zugänglich gemacht werden?
Präsentation am 9. September 2023 (Tag des offenen Denkmals) im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum
Ein Projekt von Daniela Medina Poch in Zusammenarbeit mit dem FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum im Rahmen der “werkstatt denkmal” von Denk Mal in Berlin e.V. Organisation: Jorinde Splettstößer
schulBUCHWERKSTATT IN DER MUSEUMSDRUCKEREI
Seit September 2015 gastiert die NEUKÖLNNERschulBUCHWERKSTATT unter der Leitung der Druckgrafikerin Miriam Zegrer und der Autorin Henriette Dushe regelmäßig in der historischen Druckerei des FHXB-Museums, und lädt hier Kinder und Jugendliche ab Klassenstufe 3 ein, historische und moderne Verfahren der Drucktechnik kennen zu lernen. In Groß- und Kleinprojekten, an offenen Werkstatt- oder Aktionstagen werden Themen des Museums, des Bezirkes und der Stadt aufgegriffen, zu denen sich die Teilnehmer*innen mittels der erworbenen künstlerischen Techniken äußern können. Dabei wird mit Linol- und Holzschnitt, mit Radierung und Siebdruck sowie in Schreibwerkstätten mit dem typografischen Lettersatz und an den historischen Pressen der Museumsdruckerei gearbeitet.
Finanziert wird die kooperative museumspädagogische Arbeit in der Druckwerkstatt durch verschiedenen Förderer, u.a. durch den Berliner Projektfonds für kulturelle Bildung, durch den Deutschen Museumsbund oder dem Berliner Kulturagentenprogramm. Möglich sind auch bezirkliche Förderungen.
Angesprochen werden Schulen und pädagogische Freizeiteinrichtungen aller Berliner Bezirke, gemeinsam mit dem Künstlerteam der schulBUCHWERKSTATT und den Mitarbeiter*innen des Museums können Förderanträge für schulische und außerschulische Projektideen gestellt werden. Ansprechpartnerin für Fragen und Informationen ist Miriam Zegrer: museumsdruckereigmail.REMOVE-THIS.com
Über offene, unentgeltliche Aktionstage informieren die Museumshomepage sowie unser Newsletter.
Weitere Informationen sind unter www.schulbuchwerkstatt.druckatelier.eu zu finden.

