9/8fight41 - Filmabend zum 90. Jahrestag des Box-Meisterschaftskampfes von Johann „Rukeli“ Trollmann
9. Juni 2023, 19 Uhr / Dachetage FHXB Museum mit Gizem Aksu
Der Boxer Johann „Rukeli“ Trollmann (1907 – 1943) gewann am 9. Juni 1933 den deutschen Meisterschaftskampf in der Kreuzberger Bockbierbrauerei. Nur wenige Tage später wurde ihm der Titel wieder aberkannt - die nationalsozialistische „Gleichschaltung“ und Ausgrenzung fanden auch im Sport statt. Johann „Rukeli“ Trollmann wurde als Sinto von den Nationalsozialisten rassistisch diskriminiert und erniedrigt. Im Juni 1942 wurde er in das KZ Neuengamme deportiert und dort am 9. Februar 1943 ermordet.
Das FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum zeigt den Film „9/8fight41“ der Künstlerin Gizem Aksu mit anschließendem Gespräch. Der Film ist auf Türkisch mit englischen Untertiteln; das Gespräch findet in englischer Lautsprache statt.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Rollstuhlgerechter Zugang

Verschollen im Exil. Zur Erinnerung an die Schriftstellerin Maria Leitner am Jahrestag der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten
28. Juni 2023, 18.00-20.00 Uhr / Dachetage FHXB Museum Vortrag von Uschi Otten
Wie viele ihrer Kolleg*innen floh auch die jüdische Schriftstellerin Maria Leitner mit Beginn der nationalsozialistischen Machtübergabe ins Exil. Sie hatte sich seit Mitte der 1920er Jahre einen Namen als engagierte Journalistin gemacht, z.B. mit sozialkritischen Reportagen aus den USA. Bei der Bücherverbrennung 1933 verbrannten die Nationalsozialisten auch ihre Werke. Aus dem Pariser Exil berichtete die leidenschaftliche Antifaschistin weiter über die Zustände in Nazi-Deutschland und riskierte bei illegalen Besuchen ihr Leben. Ihre Spur verliert sich 1941 im besetzten Frankreich. Die tragischen Umstände des Todes der begabten und mutigen Schriftstellerin konnten erst jüngst geklärt werden.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Vortrag findet in deutscher Lautsprache statt. Rollstuhlgerechter Zugang
Gedenktafelkommission
Die Gedenktafelkommission des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg
Die Gedenktafelkommission ist als ständige Einrichtung ein beratendes Gremium für die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt. Die Kommission befasst sich mit der Pflege sowie dem Erhalt vorhandener Gedenktafeln und prüft neue Vorschläge für Gedenktafeln und Straßennamen. Sie wird gebildet von je einem Vertreter (Bezirksverordneter oder Bürgerdeputierter) aus den Fraktionen und Gruppen der Bezirksverordnetenversammlung, dem für Bezirksgeschichte zuständigen Bezirksamtsmitglied, das auch den Vorsitz übernimmt, dem/der Leiter/in des Fachbereiches Kultur und Geschichte (oder Vertreter/in) sowie fünf interessierten und kompetenten Personen aus der Fachöffentlichkeit (z.B. Opfergruppen, Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Historiker*innen). Zur Zeit sind die Vertreter*innen der Fachöffentlichkeit:
Frieder Böhne (VVN/BdA), Dr. Dirk Moldt (Forum Erinnerungslandschaft Friedrichshain), Martin Schönfeld (Kulturwerk des bbk Berlin – Büro für Kunst im öffentlichen Raum), Gülsah Stapel (Gedenkstätte Berliner Mauer), Dr. Juliane Wetzel (Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin), Dr. Noa Ha (Dezim Institut) und Prof. Dr. Beate Binder (Humboldt Universität zu Berlin).
Die Gedenktafelkommission hat folgende Aufgaben:
• Bestandspflege der vorhandenen Gedenktafeln
• Erfassung von neuen Vorschlägen für Gedenkzeichen oder Straßen(um)benennungen
• Beauftragung des Fachbereichs „Kultur und Geschichte“ bzw. von Sachverständigen mit der Prüfung historischer Fakten in Text- und Gestaltungsausführungen
• Beratung von Gedenkvorhaben, Aufbereiten der Vorhaben für die BVV
• Klärung der Finanzierung
• Begleitung der Maßnahmen zur Anbringung bzw. Aufstellung
Bei der Erfüllung dieser Aufgaben unterstützt der Fachbereich Kultur und Geschichte.
Hier können Sie die Protokolle der letzten Jahre herunterladen:
2010 | März l Juni l Dezember |
2011 | März l Juni |
2012 | Februar l Mai l September l Dezember |
2013 | April l August l November |
2014 | Februar l Mai l September |
2015 | Januar l Mai l Juli l November |
2016 | Mai l Juni |
2017 | März l Juli l November |
2018 | |
2019 | März l Juni l Oktober l November 1 l November 2 |
2020 | Oktober |
2021 | |
2022 | April | Juli | Oktober |
2023 | Februar |
Eine aktuelle Übersicht aller Gedenktafeln in den Berliner Bezirken finden Sie hier.
Ein Beispiel für die Arbeit der Kommission ist die Benennung der Straßen rund um die O2-Arena.
Am Grundstein der Demokratie. Die Revolution 1848 und der Friedhof der Märzgefallenen
Seit 29. Mai 2011 ist die Ausstellung zur Berliner Märzrevolution und zur Geschichte des Friedhofes eröffnet. Das Publikum ist aufgefordert, den Weg zu einem deutschen Demokratie-Denkmal mitzugestalten: Wie will das wiedervereinigte Berlin, das vereinigte Deutschland, künftig an diesem „Grundstein der Demokratie“ an die Revolution von 1848 und ihre Opfer erinnern?
Ausstellungspavillon zur Märzrevolution
Vor dem Friedhof wurde ein speziell für diesen Zweck umgebauter 30 Meter langer Seecontainer aufgestellt. Er dient als Ausstellungspavillon und Informationsbüro. Dort wird die Geschichte der Berliner Märzrevolution von 1848 in ihrem europäischen und nationalen Kontext erzählt. Bilder und Dokumente sowie Biografien der einzelnen Akteure und eine Multivision über den Barrikadenkampf lassen die ereignisreichen Tage, die die Welt veränderten, lebendig werden: Rudolf Virchow zum Beispiel schreibt an seinen Vater am 19.3.1848: „ Gestern Mittag begann der erste Kampf; 12 Stunden lang hallte die Stadt wider von dem Donner der Kanonen und des Kleinfeuergewehrs – heute ist das Volk siegreich hervorgegangen, und kaum hat das Königtum einige armselige Trümmer gerettet. In diesem Augenblick feiert Berlin diese Revolution (...) durch eine glänzende Illumination, und die Stadt tönt wider von Freudenschüssen an allen Ecken.“ Nach dem Scheitern der Revolution musste der angehende Pathologe Berlin verlassen.
Öffnungszeiten: Do–Di 10:00–18:00 Uhr
Öffentliche, kostenlose Führungen finden von November bis Februar jeden 2. Sonntag um 14:30 Uhr und von März bis Oktober jeden Sonntag um 16:00 Uhr statt.
Die Termine im Januar und Februar 2020 sind der 12. und 26. Januar sowie der 9. und 23. Februar jeweils um 14:30 Uhr.
Aktuelle Information finden Sie auf der Homepage des Friedhofs der Märzgefallenen.
Frauengefängnis Barnimstraße
Ein ungewöhnliches Denkmal zur Erinnerung an das Frauengefängnis Barnimstraße:
"Hörweg durch ein Gefängnis für Frauen und 5 politische Systeme"
von christoph mayer chm.
Sieben Künstlerinnen und Künstler waren aufgefordert, ein Gesamtkonzept zur Erinnerung an das ehemalige Frauengefängnis Barnimstraße zu entwickeln.
Das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Dr. Stefanie Endlich hat den Entwurf "Hörweg durch ein Gefängnis für Frauen und 5 politische Systeme" von christoph mayer chm. zur Realisierung empfohlen. Ein Audioweg ermöglicht nun das Eintauchen in die persönlichen Erfahrungen der in der Barnimstraße inhaftierten Frauen und die genaue Rekonstruktion des nicht mehr existierenden Gebäudes. Die Hörenden begegnen gehend der Geschichte des Ortes und finden sich in Situationen der dort inhaftierten Frauen in verschiedenen politischen Systemen. Sie werden in die Perspektive dieser Frauen eingeführt und mit Entscheidungen, die sie damals ins Gefängnis brachten, konfrontiert.
Ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem Paul Singer Verein, unterstützt von der Senatskanzlei/Kulturelle Angelegenheiten und dem Hauptstadtkulturfonds.
Reguläre Öffnungszeiten:
Montag–Freitag 10–18 Uhr
Freier Eintritt
An gesetzlichen Feiertagen geschlossen
Gelände der Jugendverkehrsschule
Eingang Weinstr. 2
10249 Berlin