


TROTZ ALLEM: Migration in die Kolonialmetropole Berlin
21. Oktober 2022 bis 30. April 2023
Das FHXB Museum und das Modellprojekt »Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt« zeigen ab dem 21. Oktober 2022 die gemeinsame Ausstellung »TROTZ ALLEM: Migration in die Kolonialmetropole Berlin«.
Die Ausstellung geht Projekten, Debatten und Politiken der Migration in die Kolonialmetropole Berlin nach. Im Mittelpunkt stehen die komplexen Lebensrealitäten und Widerständigkeiten von Menschen, die im Zuge des Kolonialismus trotz rassistischer Benachteiligung und Ausgrenzungen in die Stadt kamen und zu Berliner:innen wurden.
Als imperialer Staat entwickelte sich das Deutsche Reich bereits im späten 19. Jahrhundert zur Migrationsgesellschaft. Obwohl Einwanderung aus kolonialisierten Regionen nicht vorgesehen war, kamen Menschen nach Berlin – insbesondere aus den deutschen Kolonien. Für diese Migrant:innen gab es keine einheitlichen Regelungen zum Aufenthaltsrecht oder zur Staatsangehörigkeit; viele verstanden sich jedoch als Reichsangehörige. Doch ohne deutsche Staatsbürgerschaft waren sie von behördlicher Willkür abhängig und stets von Ausweisung bedroht. Trotzdem blieben manche, bauten sich hier ein Leben auf und wurden Teil der Berliner Gesellschaft. Die Ausstellung geht ihren Geschichten, Lebensrealitäten und Widerständigkeiten nach und verdeutlicht zudem, dass Berlin schon vor und auch nach Deutschlands formaler Kolonialherrschaft von 1884 bis 1919 eine Kolonialmetropole und Migrationsgesellschaft war.
Das FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum und das zivilgesellschaftlich getragene Projekt »Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt« haben für diese Ausstellung zusammen geforscht, debattiert und gestaltet. Die Beteiligten regen einen neuen Blick auf Berlin an, Kolonialismus und Migration als untrennbare Bestandteile unserer Geschichte und Gegenwart zu begreifen.
Pressematerial
Beilage aus der taz zur Ausstellung
Video zur Ausstellung
Begleitheft in einfacher Sprache: Deutsch | English
Laufzeit: 21.10.22 - 30.04.23
Eintritt frei
Rollstuhlgerechter Zugang
Ausstellung auf Deutsch und Englisch
Begleitheft in einfacher Sprache auf Deutsch und Englisch
Kommende Veranstaltungen
Freitag, 24.04.23 | 16.00 - 17.00
Kuratorischer Rundgang mit Laura Frey
Die Teilnehmer*innenzahl für die Führung ist begrenzt. Bitte meldet Euch vorab per Mail an: veranstaltungenfhxb-museum.REMOVE-THIS.de
Die Führung wird in deutscher Lautsprache stattfinden. Der Eintritt ist frei.
Freitag, 12.05.23 | Abschluss-Symposium
Informationen zum Programm finden Sie in Kürze hier
Team
Kuratorische Projektleitung
Natalie Bayer, Christian Kopp
Wissenschaftliche Kurator:innen
Anujah Fernando, Laura Frey
Kuratorische Mitarbeit
Bebero Lehmann, Filip Wilhelm
Koordinierende Projektleitung
Jana König
Projektassistenz
Laura Jousten
Lektorat
Joël Lorenz, Julian Seeberger, Nine Eglantine Yamamoto-Masson
Grafikdesign, Ausstellungsgestaltung
Visual Intelligence
Kommunikation und Vermittlung
Jorinde Splettstößer, Anna Yeboah
Gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, der Kulturstiftung des Bundes und dem Bezirkskulturfonds Friedrichshain-Kreuzberg.



Ver/sammeln antirassistischer Kämpfe - Ein offenes Archiv
Ab dem 22. Mai 2022
Kämpfe und Widerstände gegen Rassismus sind Bestandteil der Geschichte dieses Landes. Ob eingewandert, durchreisend oder hier geboren - Menschen mit Rassismus-, Antisemitismus- und Diskriminierungserfahrungen kämpfen seit Jahrzehnten für Gleichberechtigung und gesellschaftliche Veränderung. Ihre Forderungen für Teilhabe und Projekte gegen Rassismus und Unterdrückung haben die Gesellschaft wesentlich mitgeprägt. Ihre Geschichten und Perspektiven bleiben jedoch meist unsichtbar und unerzählt. Ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Stimmen werden instrumentalisiert oder fehlen in der Erinnerungskultur und in offiziellen Archiven.
Zusammen mit vielen Menschen aus Ost-, West- und dem wiedervereinigten Deutschland arbeiten wir seit einiger Zeit daran, die Geschichten der Kämpfe gegen Rassismus und Antisemitismus zu erzählen. Gemeinsam suchen wir nach neuen Wegen des Sammelns, Aufarbeitens und Darstellens.
Im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum ist ein offenes Archiv mit ersten Ergebnissen dieses gemeinsamen Forschens entstanden. Es handelt sich um eine Sammlung an Bruch- und Fundstücken, die bei Workshops und durch Unterstützung der Besucher:innen weiter wachsen wird. Das offene Archiv soll zu einem Debattenraum werden, der vergangene Erfahrungen mit heutigen Debatten und Kämpfen gegen Antisemitismus, Rassismus und allen Diskriminierungen zusammenbringt.
Ein Kooperationsprojekt der Georg-August-Universität Göttingen, der Fachhochschule Kiel, des Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland e.V. (DOMiD) und des FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museums.
Informationen und Termine unter www.versammeln-antirassismus.org
Pressematerial
Broschüre in einfacher Sprache
Offenes Archiv im 1. OG des FHXB Museums
Eintritt frei
Rollstuhlgerechter Zugang
Ausstellung auf Deutsch und Englisch
Begleitheft in einfacher Sprache auf Deutsch
Gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.

O-Platz wird 10! Baustelle Migration
5. Oktober 2022 - 2. April 2023 | anlässlich der Aktionswoche von IW*S | Mit Videodokumentationen im offenen Archiv antirassistischer Kämpfe am FHXB Museum
Vor 10 Jahren wurde der Oranienplatz und die Gerhart-Hauptmann-Schule von einer Geflüchteten-Bewegung besetzt. Wir vom International Women* Space, eine feministische, antirassistische und antikoloniale Grassroots-Bewegung, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Migrant*innen- und Geflüchtetenbewegung durch Selbstorganisation und Selbstbestimmung zu stärken, organisieren derzeit die Veranstaltung "O-platz wird 10! Baustelle Migration", einer fünftägigen Open-Air-Kunstbaustelle, die die Geschichte der Geflüchtetenbewegung in den Fokus stellt.
International Women* Space e.V. und das FHXB Museum präsentieren ab dem 5.10.22 eine Reihe von Videodokumentationen über die Geflüchtetenbewegung im offenen Archiv antirassistischer Kämpfe.
Die Videoserie von Denise Garcia Bergt (International Women*space) zeigt verschiedene Perspektiven: die Geflüchtetenbewegung seit 2012 rund um die O-Platz Besetzung, die feministische Perspektive darauf, die Interviewserie "Kämpfer*innen", in der ein Dutzend Frauen* über Migration, Kolonialismus, die Berliner Mauer, das wiedervereinigte Deutschland und vieles mehr reflektieren.