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Offener Studienraum – Ein rassismuskritischer Lern-, Austausch- und Begegnungsort
Seit 01. Juli 2024
Der offene Studienraum wurde im Herbst 2023 im Rahmen des von Mehmet Arbag und Anna Sabel kuratierten rassismuskritischen Festivals "Gefahrenzonen" vom Verband gemeinsam mit der Galerie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig entwickelt. Mit Fotoarbeiten von Schohreh Golian, einer Videoinstallation von Berfîn Karakurt und Hasan Gündogan sowie ausgewählten Büchern, Archiv- und Recherchematerialien entsteht ein Recherche- und Lernort über die Kriminalisierung von Orten, über die Rassifizierung von Gewalt und über Kämpfe gegen Rassismus und andere Ungleichheitsverhältnisse. Für den Studienraum hat der Verband Tische mit Materialien aus den Jahren 1993, 2000 und 2016 zusammengestellt – es handelt sich um Knotenpunkte, an denen die migrationsgesellschaftlichen Ordnungen herausgefordert wurden und sich rassistische Übergriffe und Artikulationen verdichteten.
Der Recherche- und Lernort ermöglicht ein kritisches Nachdenken über gesellschaftliche Macht- und Herrschaftsverhältnisse. Zusammen mit dem Projekt „Ver/sammeln antirassistischer Kämpfe“ verweist der offene Studienraum auf den jahrzehntelangen und vielstimmigen Einsatz gegen Rassismen. Der Raum lädt dazu ein, sich zu verbinden und sich an die Kämpfe gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Ungleichheitsverhältnisse zu erinnern.
Offener Studienraum in „Ver/sammeln antirassistischer Kämpfe – ein offenes Archiv“
Ab 01. Juli 2024 im FHXB Museum
Eröffnung: 01. Juli 2024, 18:00 Uhr
Gedenkabend mit Gesprächen, Gedichten und Musik, kuratiert von Newroz Duman
Informationen über Veranstaltungen und Termine: https://binational-leipzig.de/
Der offene Studienraum ist ein Projekt des Verbands binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V. Leipzig. „Ver/sammeln antirassistischer Kämpfe – ein offenes Archiv“ ist ein Projekt der Georg-August-Universität Göttingen, der Fachhochschule Kiel, des Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland e.V. (DOMiD) und des FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museums.
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Gruppe Eva Mamlok - Widerstandsgeschichten
Laufzeit: 14. Juni – 22. September 2024
Bereits in den frühen 1930er Jahren gab es mutige, junge Frauen, die in Berlin-Kreuzberg Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet haben. Eva Mamlok, eine junge Frau aus einer jüdischen Familie, stellte sich zunächst allein, später gemeinsam mit anderen Frauen, in alltäglichen Aktionen dem Nationalsozialismus entgegen. Sie bildeten Netzwerke, verteilten Flugblätter, schrieben Parolen an Hauswände und organisierten eine geheime Bibliothek.
Sie wurden als Jüdinnen verfolgt und mussten Zwangsarbeit leisten. Für ihre antifaschistischen Aktionen wurden sie verhaftet und deportiert. Doch auch unter den schlimmsten Bedingungen haben sie ihren Widerstand nie aufgegeben.
Ihre Geschichte ist bisher wenig aufgearbeitet, auch weil nur wenige Quellen und Dokumente überliefert sind. Es gibt aber Berichte der einzigen Überlebenden der Gruppe Inge Berner (geb. Gerson). Die Ausstellung präsentiert erstmals die umfangreichen wissenschaftlichen Recherchen eines zivilgesellschaftlichen Netzwerks. Sie versammelt historische Dokumente, Bilder und Zeitzeugnisse, die zur Erforschung der Vergangenheit einladen, zeigt aber auch Lücken und Leerstellen auf. Es wird ein Raum für Fragen und Debatten geöffnet, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu stärken.
Eine Ausstellung von Alexandra Weltz-Rombach in Kooperation mit dem FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum.
Recherche: Jutta Faehndrich, Miriam Visaczki, Miklas Weber, Alexandra Weltz-Rombach, Anna Hájková, Jasmin Lörchner
Ausstellungskonzept: Alexandra Weltz-Rombach, Natalie Bayer
Kuratorische Mitarbeit: Cecilia Bösche, Luise Fakler
Ausstellungsgestaltung: Matthies Weber & Schnegg
Grafikdesign: Christine Gundelach/Editienne
Die Ausstellung wird von einer Veranstaltungsreihe begleitet:
15.6. 15 Uhr Kuratorinführung
22.6. 15 Uhr Führung in Kreuzberg zur Spurensuche jüdischen Lebens und der Familie Mamlok (Anmeldung unter veranstaltungen@fhxb-museum.de)
29.6. 17:30 Uhr Lange Buchnacht in der Oranienstraße (Lesung Verbrecherverlag)
6.7. 15 Uhr Führung durch die Ausstellung für Jugendliche ab 10 Jahren
11.7. 18 Uhr Bilder von Gewicht: Heimliche Fotos im Ghetto Riga – Podiumsgespräch mit den Historikerinnen Franziska Jahn und Jutta Faehndrich
18.8. 15 Uhr Kuratorinführung
7.9. 15 Uhr Führung für sehbehinderte und blinde Menschen – Treffpunkt am Eingang zum Museum
8.9. 15 Uhr Führung auf Englisch
19.9. 18 Uhr Abschlussveranstaltung im Museum
21.9. 15 Uhr Kuratorinführung
Gefördert von
Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Projektfonds Kulturförderung Friedrichshain-Kreuzberg
Verein für die Geschichte Friedrichshain-Kreuzbergs e.V.
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Audre Lorde – The Berlin Years
Verlängert bis 08. September 2024 | Fotoausstellung von Dagmar Schultz
Die afro-amerikanische, lesbische Dichterin und Aktivistin Audre Geraldine Lorde (1934–1992) hat mit ihrem Einsatz gegen Homophobie, Sexismus und Rassismus die Schwarze Frauen*Bewegung weltweit maßgeblich beeinflusst. Zwischen 1984 und 1992 hielt sich Audre Lorde oft in West-Berlin auf. Hier hielt sie Lesungen und Vorträge, rief zum Kampf gegen Rassismus auf und ermutigte Schwarze Frauen, die eigene Geschichte sichtbar zu machen.
Anlässlich einer Straßenumbenennung nach Audre Lorde zeigt das FHXB Museum die Fotoausstellung „Audre Lorde – The Berlin Years“. Diese Ausstellung war ursprünglich 2014-2015 am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der Freien Universität Berlin zu sehen, wo Audre Lorde 1984 eine Gastprofessur innehatte. Die Porträts von Dagmar Schultz zeigen Audre Lorde an verschiedenen Orten in und außerhalb Berlins, sowohl in privaten Momenten als auch in ihrem gesellschaftspolitischen Engagement.
Intervention in der Dauerausstellung „ortsgespräche – ferngespräche – ortsgeschichten“
Laufzeit: Verlängert bis 08.09.2024
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Ver/sammeln antirassistischer Kämpfe - Ein offenes Archiv
Seit 22. Mai 2022
Kämpfe und Widerstände gegen Rassismus sind Bestandteil der Geschichte dieses Landes. Ob eingewandert, durchreisend oder hier geboren - Menschen mit Rassismus-, Antisemitismus- und Diskriminierungserfahrungen kämpfen seit Jahrzehnten für Gleichberechtigung und gesellschaftliche Veränderung. Ihre Forderungen für Teilhabe und Projekte gegen Rassismus und Unterdrückung haben die Gesellschaft wesentlich mitgeprägt. Ihre Geschichten und Perspektiven bleiben jedoch meist unsichtbar und unerzählt. Ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Stimmen werden instrumentalisiert oder fehlen in der Erinnerungskultur und in offiziellen Archiven.
Zusammen mit vielen Menschen aus Ost-, West- und dem wiedervereinigten Deutschland arbeiten wir seit einiger Zeit daran, die Geschichten der Kämpfe gegen Rassismus und Antisemitismus zu erzählen. Gemeinsam suchen wir nach neuen Wegen des Sammelns, Aufarbeitens und Darstellens.
Im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum ist ein offenes Archiv mit ersten Ergebnissen dieses gemeinsamen Forschens entstanden. Es handelt sich um eine Sammlung an Bruch- und Fundstücken, die bei Workshops und durch Unterstützung der Besucher:innen weiter wachsen wird. Das offene Archiv soll zu einem Debattenraum werden, der vergangene Erfahrungen mit heutigen Debatten und Kämpfen gegen Antisemitismus, Rassismus und allen Diskriminierungen zusammenbringt.
Ein Kooperationsprojekt der Georg-August-Universität Göttingen, der Fachhochschule Kiel, des Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland e.V. (DOMiD) und des FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museums.
Informationen und Termine unter www.versammeln-antirassismus.org
Pressematerial
Broschüre in einfacher Sprache
Offenes Archiv im 1. OG des FHXB Museums
Eintritt frei
Rollstuhlgerechter Zugang
Ausstellung auf Deutsch und Englisch
Begleitheft in einfacher Sprache auf Deutsch
Gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.