Vor 1933 fanden viele Jugendliche in unterschiedlichen Jugendorganisationen zusammen. Eva Mamlok war Mitglied der „Sozialistischen Arbeiterjugend“ (SAJ), der Jugendorganisation der SPD, die jugendlichen Mädchen und Jungen sowohl Freizeitaktivitäten als auch politische Schulung bot. Daneben organisierten sich viele jüdische Jugendliche in jüdischen Jugendbünden.
Inge Gerson, die später zu Eva Mamloks Widerstandsnetzwerk gehörte, war Mitglied des „Bundes Deutsch-Jüdischer Jugend“ (BDJJ). Dem BDJJ traten nach 1933 auch viele junge Kommunist*innen bei, um getarnt weiter politische Arbeit zu leisten.
Eva Mamlok, Inge Gerson und Inge Lewinsohn lernten sich 1941 bei der Zwangsarbeit in der Fabrik Butzke nahe Moritzplatz kennen. Die Zwangsverpflichtung in einem Rüstungsbetrieb war eine speziell auf jüdische Menschen zugeschnittene Verfolgungsmaßnahme, von der viele Berliner Betriebe zwischen 1939 und 1943 enorm profitierten.
Die Führung beleuchtet die Querverbindungen zwischen sozialdemokratischen, kommunistischen und jüdischen Jugendbünden sowie die Bedingungen, unter denen jüdische Menschen in Berlin Zwangsarbeit leisten mussten.