Die KINDERhandPRESSE
in der historischen Druckwerkstatt
Linol- und Holzschnitt, Radierung und Monotypie, typografischer Handsatz und Plakatschrift, Scherenschnitt und Collage, Sieb- und Handpressendruck – In den Projekten der KINDERhandPRESSE widmen sich Kinder und Jugendliche der künstlerischen Erforschung eines für sie relevanten Themas und experimentieren dabei mit verschiedenen druckgrafischen Techniken.
2011 zunächst als mobile NEUKÖLLNERschulBUCHWERKSTATT von der Bildenden Künstlerin Miriam Zegrer und der Autorin Henriette Dushe gegründet, ist die KINDERhandPRESSE seit 2015 in der historischen Druckerei des Friedrichshain-Kreuzberg Museums ansässig, die mit ihren gangbaren, teils über 100jährigen Druckpressen und Schriftsetzen an die ehemals enge Verbundenheit des Bezirks mit dem druckgrafischen Handwerk erinnert.
Das inhaltliche Spektrum der KINDERhandPRESSE bewegt sich zwischen ethnografischer Spiegelung der Realität und fantastischer Fiktion. Die formale Gestaltung greift sowohl klassische druckgrafische Formate wie Spielkarten, Zeitungen oder Bücher als auch für die Druckkunst weniger typische Genres wie Trickfilme oder Installationen auf.
Die Auseinandersetzung mit der Erfindung des Buchdrucks und ihre Bedeutung für Demokratisierungs- und Partizipationsprozesse ist besonderes Anliegen der KINDERhandPRESSE, ihrer Arbeit liegt ein Lebens-, Kunst- und Kulturverständnis zu Grunde, das dem theoretischen <Begreifen> von Zusammenhängen im besten Falle einen tatsächlichen <Handgriff> voran stellt.
Den Anfang jeder Werkstattarbeit bildet zunächst das gemeinsame „Schwimmen“ in themenrelevanten Verweisen aus Malerei, Druckgrafik, Literatur und Fotografie, welches durch Feldforschungen vor Ort erweitert wird. Mit Zeichenbrettern, Kohle- und Graphitstiften im Stadtraum unterwegs, skizzieren die Teilnehmenden ihre Eindrücke, fahren gemeinsam U-Bahn, beobachten Passant*innen oder sammeln Pflanzen und Insekten, die sie später unter die Lupe nehmen. Anschließend stehen bei der Entwicklung von bildnerischen und typografischen Druckstöcken vor allem zwei Fragen im Vordergrund: Was habe ich zu diesem Thema zu sagen? Und wie will es durch mich gesagt werden?
Aus den so entstehenden einzelnen Druckgrafiken werden im Diskurs gemeinsam gestaltete Publikationen entwickelt, die die individuellen Arbeiten aller Beteiligten in einem kollektiven Kunstwerk bündeln, welches von den Teilnehmenden im Handpressen- oder Siebdruckverfahren in Auflage vervielfältigt und per Hand zur jeweiligen Publikationsform verarbeitet wird.
Die Angebote der KINDERhandPRESSE richten sich vorrangig an kulturelle und pädagogische Institutionen und Initiativen aus dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.
Bei Interesse an einer Zusammenarbeit schreiben Sie uns bitte eine Mail mit Angaben zu Ihrer Institution, zu Gruppenstärke, Alter und Zusammensetzung der Zielgruppe, den anvisierten Projektzeiten und zu eventuell vorhandener finanzieller Eigenbeteiligung an: museumsdruckerei@gmail.com
Bitte beachten Sie, dass wir, sollten keine oder zu wenig Gelder im Rahmen der Eigenbeteiligung vorhanden sein, für jede Kooperation Projektgelder beantragen müssen, was in der Regel immer einen längeren zeitlichen Vorlauf braucht.
Ermöglicht und finanziert wird die Arbeit der KINDERhandPRESSE im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum insbesondere durch den Deutschen Museumsbund e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Museum macht stark!“ sowie durch Projektförderungen u.a. des Berliner Projektfonds für kulturelle Bildung, der Berliner Kulturprojekte, der Kulturagenten Berlin und dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.
