Bereits in den frühen 1930er Jahren gab es mutige, junge Frauen, die in Berlin-Kreuzberg Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten. Eva Mamlok und Andere stellten sich in alltäglichen Handlungen dem Nationalsozialismus entgegen. Für ihre antifaschistischen Aktionen wurden sie verhaftet und deportiert. Doch auch unter den schlimmsten Bedingungen haben sie ihren Widerstand nie aufgegeben.
Die Mitglieder der Gruppe Eva Mamlok wurden 1942 aus Berlin ins Ghetto Riga deportiert. Inge Gerson Berner, die einzige Überlebende der Gruppe, berichtet 1997 in einem Interview beiläufig von einer Kamera, die sie auf Evas Bitte ins Ghetto Riga geschickt bekam - in einem Kuchen versteckt.
Historikerin Franziska Jahn und Ausstellungsmacherin Jutta Faehndrich diskutieren in dieser Veranstaltung über die Kamera im Kuchen. Sie sprechen über die Bedeutung der damit entstandenen Fotos und den Widerstand im Ghetto Riga und darüber hinaus.
Franziska Jahn ist Historikerin und Pädagogin. Sie promovierte am Zentrum für Antisemitismusforschung (Berlin) zur Struktur und Organisation des KZ Riga-Kaiserwald und seinen Außenlager. Für die KZ-Gedenkstätte Neuengamme kuratierte sie eine seit 2022 international wandernde Ausstellung über den Tat- und Erinnerungsort Riga.
Die Kulturhistorikerin Jutta Faehndrich macht seit über 15 Jahren Familienforschung für jüdische Menschen mit Wurzeln in Deutschland. Ihre Dissertation zur Erinnerungskultur der deutschen Vertriebenen („Eine endliche Geschichte“) erhielt 2010 den Preis des polnischen Botschafters. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Leipzig.
Gefördert von
Projektfonds Kulturförderung Friedrichshain-Kreuzberg