Mit Aktionen, Veranstaltungen und der Plakatkampagne „Ich mach nicht mit, weil…“ wendet sich die Coalition of Cultural Workers Against the Humboldt Forum (CCWAH) gegen das nachgebaute Berliner Schloss samt goldenem Kreuz und Reichsapfel, in dem das Humboldt Forum 2021 mehrere Ausstellungen eröffnet hat. Als Bündnis zusammen mit Barazani.Berlin und Decolonize Berlin e.V. u.a. schlägt CCWAH vor, dass die Ressourcen zur Betreibung dieser Mega-Institution in eine nachhaltige und sinnvolle Dekolonisierung der Berliner Kulturinstitutionen, Sammlungen und Programme umgeleitet - und geraubte Objekte restituiert werden.
Im Humboldt Forum sind darüber hinaus seit September 2021 Ausstellungen der Ethnologischen Sammlungen zu sehen. Deren Objekte stammen zum Teil aus dem 1886 eröffneten Königlichen Museum für Völkerkunde. Das Museum befand sich in der heutigen Stresemann-/Ecke Niederkirchnerstraße, auf dem Parkplatzgelände am Martin-Gropius-Bau in Kreuzberg. Auf Bundesratsbeschluss kamen ab 1889 sämtliche Objekte von staatlichen wissenschaftlichen und militärischen Expeditionen und Kriegsbeuten in das Museum. Nach dem Abriss des Kreuzberger Standorts zog das Völkerkundemuseum 1964 nach Dahlem.
Schon seit der politischen Entscheidung für den Wiederaufbau des Schlosses kämpfen zivilgesellschaftliche Initiativen wie AfricAvenir, Berlin Postkolonial, No Humboldt 21, Afrotak TV cyberNomads u.a. gegen das Humboldt Forum und der dort zur Schau gestellten und zum Großteil in der Kolonialzeit geraubten Objekte. CCWAH knüpft an diese Kämpfe an und setzt sie gemeinsam mit vielen anderen in der Gegenwart fort.