2012 besetzten Geflüchtete und Aktivist*innen die ehemalige Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg, um gegen die restriktive Asylpolitik der Regierung zu protestieren. Der Protest markierte einen Höhepunkt in den sozialen Kämpfen um die Rechte von Geflüchteten in Deutschland und sorgte für bundesweite Aufmerksamkeit. Im Juli 2014 wurde die Schule geräumt. Heute – sieben Jahre nach der Besetzung – steht das Gebäude noch immer leer.
Aus den Augen – aus dem Sinn? Die 3D-Dokumentation der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg 2012-2018
Das Gebäude steht seit der Räumung im Januar 2018 leer. Die Zeit der Besetzung bleibt aber präsent durch Wandmalereien und andere Spuren, die im Gebäude noch sichtbar sind – wie Brandspuren, aufgebrochene Schlösser und die Einrichtung der Waschräume. Um die Besetzungsgeschichte zu bewahren, wurden die ehemals besetzten Bereiche des Gebäudes mittels Laserscanning und Photogrammetrie dokumentiert. Begleitet wurde die 3D-Digitalisierung von Oral-History-Interviews mit Geflüchteten, Bezirksmitarbeiter:innen und Aktivist:innen sowie von Archivrecherchen.