Film über eine abenteuerliche Flucht aus der DDR
Wie Detlef S. nach Kreuzberg kam
Die Geschichte
Detlef, Jg. 1956, wächst in der Nähe des Parks Sanssouci in Potsdam auf. In den 1970er Jahren absolviert er beim Wohnungsbaukombinat Potsdam eine Lehre zum Ausbaufacharbeiter und arbeitet danach auf Baustellen in und um Potsdam. Detlef ist ein umgänglicher und hilfsbereiter junger Mann, der die Verhältnisse in der DDR gelegentlich kritisiert, sich aber nicht zur politischen Opposition zählt. Trotzdem reift bei ihm und seinem Bekannten der Entschluss, die DDR, und damit Familie und Arbeitsstelle, zu verlassen und ein gesichertes Leben aufzugeben.
Am 10. August 1981 brechen sie auf. Nach einem kurzen Aufenthalt in Budapest fahren sie mit dem Zug über Rumänien nach Bulgarien. Dort übernachten sie auf einem nahe der jugoslawischen Grenze gelegenen Zeltplatz und bereiten ihre Flucht vor. Fast drei Tage irren sie orientierungslos in den Bergen umher, bis ihnen ein bulgarischer Schäfer die richtige Richtung weist. Nach Überwindung des letzten Bergkamms werden sie von jugoslawischen Grenzern erspäht und festgenommen.
Der Film
spürt den Motiven eines jungen Mannes nach, der Anfang der 80er Jahre aus der DDR flüchtete, obwohl er dort ein gutes Auskommen hatte. 26 Jahre danach unternimmt er die Reise noch einmal – jetzt zusammen mit einem Filmteam. Vor dem Hintergrund der Orte, die er damals ansteuerte, berichtet er, was ihm widerfuhr und welche Gefühle er durchlebte. Welche Wünsche und Illusionen trieben ihn? Was bedeutet für Detlef Freiheit, was Unfreiheit? Würde er im Rückblick betrachtet die riskante Flucht noch einmal wagen? Detlef hat die Hälfte seines Lebens in der DDR verlebt, die andere Hälfte in West-Berlin und im vereinigten Deutschland. In dem Film zieht er biografisch Bilanz – ein »persönlicher Systemvergleich«.