Geschichte der Lesben und Schwulen in Kreuzberg und Friedrichshain
Zu "anderen Ufern" führte diese Ausstellung im Kreuzberg Museum. Sie bot neue Einblicke in 120 Jahre lesbischschwules Leben im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Sie berichtete von Urningen und Urninden, Freunden und Freundinnen, schrillen Tunten und kessen Vätern, Schwulen und Lesben. Sie erzählte von ihren Festen in den großen Ballsälen der Kaiserzeit, von Abgründen in den Kokainkellern der 20er Jahre, von Bühnenstars und -sternchen, von den Anfängen der Emanzipationsbewegung und der Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus, vom lesbisch-schwulen Leben in der Nachkriegszeit und lesbischen Hausbesetzerinnen in den 80ern.
In zweijähriger Arbeit gelang es Autor Jens Dobler die facettenreiche und kreative Geschichte der Homosexuellen in Kreuzberg und Friedrichshain ans Licht zu befördern. Dafür bedurfte es eines geschulten Blickes und der Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen, denn die bis zur Aufhebung des § 175 weitgehend geschlossene Gesellschaft war gezwungen, sich nicht in die Karten blicken zu lassen und auf phantasievolle Art zu tarnen. Ergänzt wird das Buch durch Beiträge von Andreas Pretzel, Peter Thilo, Peter O. Chotjewitz, Lilo Rößler und Kristine Preuß, Manuela Kay, Michael Sollorz und Annette Berr.